1. Leitbild – Grundsätzliche Überlegungen
Die Wiehagenschule bot seit 1993 eine verlässliche Betreuung für ihre Schülerinnen und Schüler im Anschluss an den Unterricht an. Ab dem Schuljahr 2007/ 2008 können Kinder nunmehr eine ganztägige Betreuung und Förderung im Rahmen der OGS erhalten. Mit diesem ganztägigen Angebot unter dem Dach der Schule werden Familien entlastet und Alleinerziehenden wird die Teilnahme am beruflichen und sozialen Leben ermöglicht. Darüber hinaus bietet die OGS den Kindern eine Vielzahl an Lern-, Handlungs- und Erfahrungsräumen. Aufgrund des Beschlusses der Schulkonferenz vom 23.11.2004 und in Ergänzung vom 22.02. 2007 wurde damit ein zeit-, kind- und familiengemäßes Angebot weiterentwickelt. Es können nach dem erweiterten Ratsbeschluss vom April 2009 maximal 100 Kinder in vier Ganztagsgruppen an der Wiehagenschule aufgenommen werden.
2. Vernetzung mit anderen Schulprogrammelementen
- Mit dem Konzept zur OGS weitet die Wiehagenschule ihr bisheriges verlässliches Betreuungsangebot „Übermittagbetreuung - Schule von 8 bis 1“ qualitativ und quantitativ aus. Damit wird sie ein „Haus des Lebens und Lernens“ für den ganzen Tag.
- Die Wiehagenschule hat sich der ganzheitlichen Förderung von Kindern verpflichtet. Dabei sind positive Wertevermittlung und religiöse Erziehung wichtige Bausteine der Bildung und Erziehung.
- Wir wollen in der Erziehungspartnerschaft mit den Eltern die Persönlichkeit des Kindes stärken und Selbstvertrauen, Eigenständigkeit, Konflikt- und Kritikfähigkeit (Schulprogramm: „Regeln zum friedlichen Zusammenleben " und „Streitschlichterkonzept: Streiten will gelernt sein - Streit und Konfliktkultur an unserer Schule“) steigern. Dabei soll besonders auch dem Spiel-, Sport- und Bewegungsbedürfnis der Kinder in besonderer Weise Rechnung getragen werden, da Bewegung für die körperliche und geistige Entwicklung besonders wichtig ist (Schulprogramm: „Sport - Wiehagenschule als sportliche und bewegungsfreundliche Schule“).
- Auch der Bereich der Sprach- und Leseförderung ist ein wichtiges Anliegen unserer Schule, das durch die intensive Bildungspartnerschaft mit der Stadtbücherei Werne seit Dezember 2005 noch weiterentwickelt wurde (Schulprogramm: „Leseerziehung und Leseförderung“).
- Unsere Schule pflegte schon bisher eine rege Zusammenarbeit mit Vereinen und anderen Institutionen, die bei einer offenen Ganztagsschule auf solide vertragliche Basis gestellt werden. Sportvereine, Stadtbücherei und weitere Vereine und Institutionen sind zur Kooperation bereit.
- Um diesen Zielen noch ein Stück näher zu kommen, ist die Offene Ganztagsgrundschule für uns
die konsequente Weiterentwicklung. Ganzheitliche Förderung schließt auch Förderung und Angebote über den Unterricht hinaus ein. Mehr Zeit für Kinder bedeutet mehr Zeit zum Lernen, mehr Zeit für musisch-kulturelle Bildung, mehr Zeit für Sprach- und Leseförderung, mehr Zeit für Bewegung, Spiel und Sport, mehr Zeit für Hausaufgaben und gezielte Fördermaßnahmen bei Lerndefiziten oder für besonders Begabte.
3. Pädagogische Zielsetzung
Die Offene Ganztagsgrundschule bedeutet ein freiwillig zu nutzendes Ganztagsangebot für Eltern mit Kindern im Grundschulalter und soll zur Stärkung der Familienerziehung beitragen. Die Schüler/Innen nehmen die Offene Ganztagsgrundschule als einen Lebens-, Erfahrungs- und Lernraum wahr, in dem sie sich wohl fühlen können. Die in der Offenen Ganztagsgrundschule tätigen Lehrer/Innen, pädagogischen Mitarbeiter/Innen sowie außerschulische Partner wollen in enger Zusammenarbeit den ihnen anvertrauten Kindern eine stabile soziale, emotionale und kognitive Handlungsebene bieten. Die ganztägigen Angebote orientieren sich an den Bildungsansprüchen der Grundschule und dienen dazu, dass
- schulische Lernprozesse, insbesondere hinsichtlich der Förderung und Forderung in den Bereichen Lesen, Rechtschreiben, Sprachkompetenz und Mathematik unterstützt werden,
- die individuelle Persönlichkeit des Kindes im Hinblick auf seine soziale Kompetenz, bezüglich seiner Handlungskompetenz und seiner Selbstständigkeit stabilisiert und weiter entwickelt wird,
- die Kinder in der ganztägigen Gemeinschaft und Auseinandersetzung mit anderen ihre eigenen Interessen und Neigungen erkennen und pflegen können.
Aus diesen Zielsetzungen ergeben sich folgende Schwerpunkte für die Arbeit in der OGS, für die Ganztagsangebote und die Anforderungsprofile der Lehrkräfte, pädagogischen Mitarbeiter/Innen und außerschulischen Partner:
- Hausaufgabenbegleitung und Fördermaßnahmen in Lesen, Rechtschreiben, Sprachkompetenz und Mathematik
- kulturelle, kreative und sportliche Angebote
- projektorientierte Angebote
Als Träger hat die Schulkonferenz der Wiehagenschule die ortsansässige Stiftung St.Christophorus-Krankenhaus Werne gewählt, die vielseitige Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe aufweist, da sie bereits Träger von Kindergärten, OGS und einem Kinderheim ist. Zudem wird die Zusammenarbeit in einem Familienzentrum angestrebt.
4. Zeitkonzeption
Für die OGS werden die Schüler für jeweils ein Schuljahr angemeldet. Sollten die Anmeldezahlen die räumlichen, personellen oder finanziellen Kapazitäten übersteigen, wird über die Aufnahme weiterer Kinder in Verhandlung mit dem Schulträger entschieden. Die Ganztagskinder kommen aus allen Jahrgängen und Klassen.
Neben den festen Zeiten für das Mittagessen und die Hausaufgabenbegleitung nehmen die Ganztagskinder an verbindlichen und wählbaren Angeboten teil. Außerdem erhalten sie Zeit und Gelegenheit zum persönlichen Rückzug und zur Entspannung. Die Offene Ganztagsgrundschule setzt nach dem Pflichtunterricht der Kinder am Vormittag ein (Additive Ganztagsgrundschule).
Folgender Zeitrahmen ergibt sich hiermit:
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Offene Ganztagsgrundschule |
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nach der 4. Unterrichtsstunde (frühestens):
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Gegenüber den bisherigen Betreuungsangeboten ergeben sich folgende Änderungen:
- Die Anwesenheitspflicht für die Ganztagskinder erstreckt sich auf den ganzen Tag bis 16.00 Uhr, mindestens bis 15.00 Uhr.
- Ganztagskinder müssen an mindestens vier Tagen die Offene Ganztagsgrundschule besuchen. Um den Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden, ist es möglich, an einem vorher festgelegten Wochentag das Kind nach dem Mittagessen oder nach der Hausaufgabenhilfe aus der Schule zu entlassen. Diese Regelung führt nicht zu einer Kostenminderung für die Erziehungsberechtigten.
Die Hausaufgabenbegleitung ist ein wichtiger Eckpunkt in der OGS und findet montags bis donnerstags statt. Werden freitags Hausaufgaben erteilt , so sind diese am Wochenende zu Hause zu erledigen. Grundsätzlich entbindet die Hausaufgabenbegleitung die Eltern nicht von der Verpflichtung, sich regelmäßig über die Hausaufgaben und Lernfortschritte ihres Kindes zu informieren.
An die Hausaufgaben können sich individuelle und verpflichtende Fördermaßnahmen anschließen.
Die außerunterrichtlichen und frei wählbaren Angebote sollen in Absprache mit dem Kind und seinen Eltern für die Dauer zwischen zwei Ferienzeiten festgelegt werden. Die Angebote sind jahrgangsübergreifend angelegt und finden in der Regel ab 14.15 bzw. 15.15 Uhr statt.
Den pädagogischen Mitarbeiter/innen obliegt die Aufgabe, die Ganztagskinder vor und nach den Angeboten zu empfangen und zu beaufsichtigen.
Die Ferienbetreuung erstreckt sich auf drei Wochen in den Sommerferien, auf je zwei Wochen in den Herbst- und Osterferien und auf eine Woche in den Weihnachtsferien.
5. Personalkonzeption
Pädagogische Mitarbeiter sind verlässliche und ständige Ansprechpartner für unsere Ganztagskinder. Unterrichtliche und außerunterrichtliche Bildung werden vernetzt durch einen regelmäßigen Austausch zwischen Schulleitung, Koordinatorin des Ganztags, Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern. Die Mitarbeit von Lehrkräften in der OGS im Rahmen von Hausaufgabenbegleitung, Fördermaßnahmen und außerunterrichtlichen Angeboten ist daher selbstverständlich.
Bezüglich einer optimalen Zusammenarbeit aller pädagogischen Mitarbeiter, der außerunterrichtlichen Lehrpersonen sowie den Lehrer/Innen ist die Mitwirkung in Gremien wie Lehrerkonferenzen, Schulkonferenzen und gemeinsamen Fortbildungen ein wichtiger Baustein unserer gemeinsamen pädagogischen Arbeit.
Die Koordinatorin des OGS kann als Mitglied in die Schulkonferenz gewählt werden. Außerdem werden stets zwei gewählte OGS-Elternvertreter als Gäste in die Schulpflegschaft geladen und können dort Wünsche und Belange der OGS – Elternschaft vertreten.
6. Raumkonzeption
Um die Ziele und aufgezeigten Strukturen der OGS an der Wiehagenschule umzusetzen, stehen folgende Räumlichkeiten, die in Absprache mit dem Schulträger mit Hilfe investiver Bundesmitteln umzugestalten worden sind, zur Verfügung:
- Im Nordflügel im Erdgeschoss werden die Räume 6 und 7 und in der zweiten Etage im Altbau ab 13.30 Uhr die ehemaligen Räume der Hausmeisterwohnung, Raum 17, von der OGS genutzt. Ab dem Schuljahr 2009/ 10 steht außerdem als dritter Standort ein Wohncontainer „Das fliegende Klassenzimmer“ als temporäre Raumlösung auf dem Schulhof zur Verfügung.
- Raum für die Betreuung/ für die Einnahme des Mittagessens/ Küche
Hier ist die zentrale Anlaufstelle für die Ganztagskinder. Der Raum ist mit Mobiliar ausgestattet worden, das sowohl für das Mittagessen als auch für die im Anschluss stattfindenden Betreuungsangebote nutzbar ist.
- Räume für die Hausaufgabenbegleitung
Klassenräume stehen als Lernräume für die Begleitung bei den Hausaufgaben zur Verfügung.
- Außenbereich
Der Schulhof wurde in den letzten Jahren kontinuierlich mit großen und kleinen Spielgeräten zu einem Spiel- und Bewegungsangebot für unsere Schüler/Innen ausgebaut und erweitert. Er soll als Spiel- und Tobeort für die Offene Ganztagsgrundschule genutzt werden.
- Turnhalle
Unsere schuleigene Turnhalle steht täglich nach dem Pflichtunterricht den Ganztagskindern als weiterer Bewegungsraum zur Verfügung. Darüber hinaus kann die Halle für die Sportangebote der außerschulischen Kooperationspartner genutzt werden.